Die meisten, die mich kennen, wissen, dass ich mich sehr gerne mit Forschung beschäftige, liebendgerne Studien lese und wissenschaftliche Bücher, Podcasts und Youtube-Videos nur so verschlinge. Und alle, die mich noch etwas näher kennen, wissen zudem, dass zwei Forscherherzen in meiner Brust schlagen: Mein Masterstudiengang, ein Großteil meiner derzeitigen Moderatorentätigkeit und auch meine Dissertation lassen sich klar der Schul- und Bildungsforschung zuschreiben. Zwei Forschungspraktika während des Studiums, HiWi-Jobs und auch die Bachelor- und Masterarbeit waren jedoch allesamt in der Sportwissenschaft angesiedelt. So kommt es, dass ich mich auch nach wie vor gerne mit sportwissenschaftlicher, insbesondere sportpsychologischer und schwimmrelevanter Forschung auseinandersetze.
Mit dem gestrigen Tag startete nun die Big Pool Theory: Ein seit Längerem von mir erhofftes Herzensprojekt, für das ich einige der führenden schwimmnahen Wissenschaftler:innen Deutschlands begeistern konnte. Die Idee: Wir produzieren u.a. Podcasts und Texte, mit denen wir schwimmrelevante Forschung für Trainerinnen und Trainer verdaulich aufbereiten. Etwas, was ich alleine niemals in der Breite und der Qualität schaffen würde. Ein Dank gilt auch der Deutschen Schwimmtrainer-Vereinigung, die uns hierfür eine Plattform und das nötige Equipment zur Verfügung stellt.
In unserer ersten Podcast-Folge erklären Ilka Staub und Christoph Zinner noch etwas genauer die Idee hinter dem Projekt:
Ich freue mich sehr auf die Arbeit mit dem Team und verweise an dieser Stelle gerne hin und wieder auf die Podcasts und Texte.
Hallo, durch die Fortbildungen bei dir bin ich auf deine Webseite gestoßen, herzlichen Dank. Deine Beiträge sind sehr gut verdaulich und eröffnen mir ganz neue Sichtweisen. Nun eine Frage an dich als Sportpsychologe.
Ich war mal Leistungssportlerin im Schwimmen und bin nun seit sehr vielen Jahren Beratungslehrerin an einem Regelgymnasium. Ab und an kommen Schüler an unsere normale Schule, die Leistungssport gemacht haben. In vielen Fällen beobachte ich leider, dass diese Sportler eine behandlungsbedürftige Depression entwickeln. Aus meiner Sicht liegt ein wesentlicher Grund darin, dass der viele Sport Endorphine erzeugt, die, wenn man dann wesentlich weniger Sport macht und sich in einer neuen Umgebung völlig neu orientieren muss, plötzlich nicht mehr da sind und dem Gehirn fehlen.
Wenn ich dann mit diesen Schülern im Gespräch bleibe und erfahre, was in der Therapie läuft, erschrecke ich oft. Denn viele Psychologen vetreten die Ansicht, dass der Leistungssport an sich schlecht sei und sich der Jugendliche in seiner Gesamtpersönlichkeitsentwicklung dadurch überhaupt nicht entfalten konnte u.s.w. Die Sportler haben aber doch auch sehr viele schöne Erinnerungen und Erlebnisse, die sie ohne den Leistungssport nicht gehabt hätten, ganz zu schweigen von Ehrgeiz, gelernter Kritikfähigkeit und Durchhaltevermögen. Wie verhalte ich mich richtig? Einerseits liegt es mir fern, mich in die Therapie einzumischen, anderer Seits habe ich das Gefühl, dass da manchmal etwas in die völlig falsche Richtung läuft. Wie siehst du meine Theorie mit den plötzlich fehlenden Glückshormonen?